Segelyachten - eine Begriffserklärung dieser Bootskategorie

Um Ihre Suche nach dem passenden Boot noch effektiver gestalten zu können, stellen wir Ihnen in unseren News regelmäßig die verschiedenen Bootskategorien vor – heute erklären wir den Begriff "Segelyachten".

16.10.2015 14:10 Alter: 9 Jahre


Segelyachten - hier die Hanse 315Segelyachten - hier die Hanse 315
Kategorie: Segelboote


Segelyachten und Jollen – Was ist der Unterschied?

Größere Segelboote ab etwa 10 Meter Länge, die über einen Kiel verfügen, bezeichnet man als Segelyacht. Segeljollen hingegen besitzen anstelle des Kiels ein Schwert, das heißt eine Platte die senkrecht und längs durch den Rumpf ins Wasser gelassen wird, um die Abdrift zu vermindern.

Die Kieltypen von Segelyachten


Segelyachten können über unterschiedliche Typen von Kielen verfügen. Ein Kiel ist sehr viel schwerer als ein Schwert, sodass es auch die starke Neigung des Segelbootes, die Krängung, zu einer Seite reduzieren kann. Während Schwerter bei Bedarf aufgeholt werden können, um auch in sehr niedrigen Gewässern zu fahren, verfügen nur die selten verwendeten Hubkiele über diese Funktion.

Normalerweise werden bei Segelyachten entweder Langkiele oder Kurzkiele (Flossenkiele) verwendet. Ältere Yachten bzw. klassisch gebaute Yachten verfügen in der Regel über einen Langkiel. Dieser nimmt bis zu drei Viertel der Rumpflänge ein. Moderne Yachten besitzen hingegen meist einen Kurzkiel/Flossenkiel. An diesem kürzeren Modell ist unten mit der Kielbombe ein weiteres Gewicht befestigt.

 

Segelyachten - hier die Hanse 315



Segelyachten, die bei Regatten zum Einsatz kommen haben zumeist einen Schwenkkiel, der sogar im rechten Winkel zur Längsseite des Bootes gedreht werden kann. Diese Kiele dienen dazu, die Gewichte optimal zu verteilen, wenn die Yacht sich stark zu einer Seite neigt, und zugleich das Gesamtgewicht zu minimieren.

Seltener verfügen Segelyachten über Kimmkiele bzw. Doppelkiele. Dabei handelt es sich um zwei kurze Flossenkiele, die an beiden Seiten des Rumpfes befestigt sind und auf dem die Yacht auch stehen kann. Bei stark schwankendem Wasserspiegel kann dadurch das Trockenfallen der Yacht vermieden werden.

 

Die Takelung von Segelyachten


Segelyachten verfügen meist über einen oder zwei Masten, die vor allem mit Schratsegeln gefahren werden. Diese befinden sich in der Ruheposition längs der Schiffachse. Bei den einmastigen Segelyachten ist die Slup am gängigsten, welche ein Großsegel und ein Vorsegel besitzt. Zweimastige Segelyachten werden je nach Takelage als Schoner, Ketsch oder Yawl bezeichnet, wobei bei den Schonern der hintere Mast höher ist, während bei Ketsch und Yawl der hintere Mast kleiner ausfällt. Yawls werden auch Eineinhalbmaster genannt, weil der hintere Mast deutlich niedriger ist und außerhalb der Konstruktions-Wasserlinie steht.

 

Mega-Segelyacht Phocea


Mega-Segelyachten


Sehr große Segelyachten orientieren sich mit der Takelung häufig an historischen Schiffen und können auch über drei oder vier Masten verfügen. Eine der größten Segelyachten überhaupt ist das Regatta-Schiff Phocea (siehe Abbildung oben) mit vier Masten. Sie hat eine Gesamtlänge von 75,13 Metern und wurde einst für das Einhand-Transatlantikrennen gebaut. Heute befindet sie sich in Privatbesitz und kann für über 200.000 Euro die Woche gechartert werden.

Von: I. Fischer für best-boats24